Materialentfernung aus dem Brustbein

Wichtiger Hinweis:
Die Beschreibung der Eingriffe wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Es kann sich jedoch nur um einen Überblick handeln, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zur weitergehenden Information dienen die Webseiten der Leistungserbringer und das persönliche Arzt-Gespräch bzw. die OP – Aufklärung in der jeweiligen operierenden Einrichtung.
Die Verantwortlichen für die Inhalte dieser Website übernehmen keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben, da ständige Veränderungen, Weiterentwicklungen und Konkretisierungen infolge wissenschaftlicher Forschung oder Anpassung der Leitlinien durch die medizinischen Fachgesellschaften erfolgen.

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Bei Verschluss der Herzkranzgefäße kann durch eine sogenannte Bypass-Operation die lebenswichtige Durchblutung des Herzmuskels wieder hergestellt werden. Dabei wird (meist aus einer körpereigenen Vene) eine Art „Umgehungsstraße“ gebildet, die den verschlossenen Gefäßabschnitt überbrückt.
In der Regel braucht der Operateur für diesen Eingriff einen guten Überblick über das gesamte Operationsgebiet. Hierzu wird das Brustbein längs aufgesägt und auseinander geklappt. Am Ende dieser großen Operation wird das gespaltene Brustbein wieder zusammengefügt und bis zur vollständigen Knochenheilung durch eine Art Drahtschlinge (Cerclage) fest zusammengehalten.
Ist das Brustbein (= Sternum) wieder fest zusammengewachsen, können die dann nicht mehr notwendigen Drähte entfernt werden. Dieser Eingriff kann auch ambulant erfolgen.

Was geschieht bei diesem Eingriff?

Die Haut wird im Bereich der alten Narbe wieder aufgeschnitten und die Drähte im knöchernen Brustbein werden freigelegt. Anschließend werden mit Spezialgeräten die überflüssig gewordenen Drähte gelöst und herausgezogen.
Zum Schluss wird die Haut wieder verschlossen und mit einem Verband bedeckt.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?

Zur Entfernung des Materials im Brustbein wird geraten, wenn in diesem Bereich Beschwerden wie z.B. eine vermehrte Druckempfindlichkeit auftreten, die auf die verbliebenen Metallteile zurückgeführt werden können. Bei einigen Patienten führen die Drähte auch zu Unverträglichkeitsreaktionen mit der Ausbildung von Gewebeknötchen (sogenannte Fremdkörpergranulome) oder es kommt zu akuten oder schleichenden Infektionen. Auch in diesen Fällen müssen die Drähte aus dem Brustbein entfernt werden.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Der Eingriff wird in der Regel in einer kurzen Vollnarkose vorgenommen.

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?

Der Eingriff dauert in der Regel etwa 15 Minuten.

Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?

Bevor die Drähte entfernt werden können, muss der knöcherne Heilungsprozess vollständig abgeschlossen sein. Dies erkennt der Arzt auf dem Röntgenbild. Normalerweise braucht der Knochen etwa drei Monate, um nach der Bypass-Operation wieder fest zusammenzuwachsen.
Falls nicht Komplikationen eine Entfernung der Drähte schon zu diesem Zeitpunkt dringend notwendig machen, sollte man die Drähte erst nach einem Jahr entfernen.

Macht das verbliebene Material im Brustbein keinerlei Beschwerden, kann es auch lebenslang belassen werden.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?

Die Materialentfernung aus dem Brustbein ist ein risikoarmer Eingriff. Wie bei jedem operativen Eingriff lassen sich aber Risiken nicht hundertprozentig ausschließen. Über seltene Komplikationen wie z.B. Wundinfektionen wird Ihr Arzt Sie vor dem Eingriff umfassend aufklären

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?

Nehmen Sie wegen anderer Erkrankungen regelmäßig Medikamente, sollten Sie den Arzt rechtzeitig vorher darüber informieren, da einige Medikamente wie z.B. blutverdünnende Substanzen eventuell einige Tage vor dem Eingriff abgesetzt werden sollten.
Am Tag des Eingriffes sollten Sie 6 Stunden vor der Anästhesie nichts mehr essen und keine trüben Flüssigkeiten mehr trinken! 2 Stunden vor der Anästhesie sollten auch keine klaren Flüssigkeiten mehr getrunken werden. (Ausnahme: Vorbereitungstablette(n) mit etwas Wasser) Am Anästhesietag soll nicht mehr geraucht werden. Wenn Sie morgens Medikamente einnehmen, besprechen Sie bitte mit Ihren Anästhesisten, welche Medikamente Sie vor der Anästhesie noch einnehmen können.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?

Auch bei der ambulanten Materialentfernung bleiben Sie nach dem Eingriff noch für einige Zeit unter Beobachtung – so lange bis Sie sich fit für den Heimweg fühlen. Die Narkose wird relativ schnell nachlassen, sodass sie bald wieder ansprechbar sind. Bis Sie wieder völlig klar im Kopf sind, kann es aber noch etwas länger dauern. Sie dürfen daher am Tag des Eingriffs nicht selbst Auto fahren und sollten sich auch nicht alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg machen. Lassen Sie sich von Angehörigen oder Freunden abholen oder nehmen Sie ein Taxi nach Hause. Nach einem Eingriff in Vollnarkose muss immer sichergestellt sein, dass Sie die ersten 24 Stunden nicht alleine zu Hause sind.

Möglicherweise tritt nach dem Nachlassen der örtlichen Betäubung ein geringfügiger Wundschmerz auf, der mit handelsüblichen frei verkäuflichen Schmerzmitteln aus der Apotheke bekämpft werden kann. Keinesfalls ist der Schmerz mit den Beschwerden vergleichbar, die Sie vielleicht nach der großen Bypass-Operation empfunden haben. Auch die Vorsichtsmaßnahmen wie Vermeidung bestimmter Armbewegungen oder das Tragen schwerer Lasten brauchen nach der Materialentfernung nicht beachtet werden.

In der ersten Woche nach dem Eingriff sollte die Wunde nicht in direkten Kontakt mit Wasser kommen, sodass Sie auf Duschen und Baden verzichten müssen.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Einige Zeit nach dem Eingriff, wird der Arzt Sie zu einer Kontrolluntersuchung in die Praxis bestellen, um die Wunde zu kontrollieren. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie diesen Termin unbedingt einhalten.

Bekommen Sie zu Hause Fieber, starke Schmerzen oder stellen Sie an der Wunde Rötungen und andere Entzündungszeichen fest, sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch oder persönlich Rat holen.

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